Restaurationsbericht Porsche Typ 597 – Jagdwagen (letzter Teil)
Wegen der Mongoleireise im Jahr 2012 ruhten die Arbeiten am Jagdwagen von Mai bis Oktober 2012.
Danach war erst einige Arbeit am Syncro-Bus angesagt. Die Karosserie hatte an mehreren Stellen Risse, die geschweißt und durch Knotenbleche verstärkt wurden. Dazu musste die komplette Einrichtung aus und wieder eingebaut werden.
Im Frühjahr war der Jagdwagen wieder an der Reihe. Die Elektrik stand an. Der alte Kabelhauptstrang wurde übernommen. Vorne war fast die komplett Neuverkabelung nötig, da durch den damaligen Umbau als Feuerwehrfahrzeug wüst in einer Farbe verkabelt wurde.
Da beim Erwerb das Heckteil samt Kabelung fehlte, war hier ein Neubau angesagt.
Beim Einbau des Warnblinkers tat sich ein fast unlösbares Problem auf:
Beim Schalten des Warnblinkers wollten die Brems-Blinklichter partout nicht brennen. Wochenlanges Suchen und Rücksprache mit Freunden brachten keinen Erfolg. Endlich, nach Lesen des Kleingedruckten der Gebrauchsanweisung gab es Klarheit. Den 24Volt-Warnblinker gibt es nur als Einkreisschaltung! Die früher im Kübelwagen Typ 82 und Porsche 356 verbauten Warnblinker hatten 6V Zweikreisschaltungen!
Ein Elektronikspezialist entwarf einen neuen Schaltplan mit einem externen Umschaltrelais, und veränderte durch eine Brücke und eine Diode den 24V Einkreiswarnblinker in ein 2-Kreisgerät.
Endlich konnte am 17.10.2013 der Jagdwagen angemeldet werden.
Doch davor trat ein neues, unerwartetes Problem auf. Meine Autoversicherung wollte das „Premium Auto“ nicht ohne ein Wertgutachten versichern. Natürlich sind die Gutachter von Classic Data mit diesem Fahrzeug überfordert. So kam die erste Wertschätzung nur auf 90.000€. Nachdem ich dem Gutachter ein Referenzauto genannt habe und sich Thomas mit dem Gutachter unterhalten hatte, wurde der Wert auf 150.000€ erhöht.
Der TÜV erteilte ein Zertifikat „Ohne Mängel“. Damit ist die Fahrt zum Sattler auf eigene Achse gesichert. Der Sattler hier in Augsburg-Lechhausen fertigt ein neues Verdeck, wobei das alte Verdeck (nur Fetzen) und mehrere Fotos als Muster dienen (Verdeck von Ansaloni in Bologna, Sinsheim und Bilder aus dem Internet).
Eine Nacharbeit hat sich noch herausgestellt: Die Vorspannung der hinteren Dachstäbe hat nachgelassen. Sie müssen nachgespannt werden.
Resümee:
Kauf: 1979
Restaurationsbeginn: 1981
Fertigstellung: 2013
Restaurationszeit: 32 Jahre mit vielen, langen Unterbrechungen
(Während dieser Zeit habe ich auch noch einen Porsche 365 B und einen Kübelwagen Typ 82 restauriert.)
Kommentar von Freunden damals: „Was, für diese Schrottkiste ohne Motor und Heckteil zahlst Du 1350,00 DM!“
Jetzt, nach 34 Jahren hat Classic Data das Ergebnis mit 150.000€ bewertet.
Natürlich konnte diese Entwicklung niemand voraussehen!
Christian Speer